Diving again…on Bunaken
20 05 2013Der (Marine)Nationalpark Bunaken ist ein Schutzgebiet im nordwestlichsten Zipfel Sulawesis. Er liegt um die Insel Bunaken, etwa 3km vor dem Festland Nord-Sulawesis in der Nähe von Manado. Er umfasst dabei eine Größe von 750km² und schließt weiterhin die Inseln Manado Tua, Siladen, Mantehage und Nain ein. Fuer Taucher eines der beliebtesten indonesischen Tauchgebiete überhaupt. Über 300 Korallen- und 3000 Fischarten wurden dort bereits gesichtet. Beeindruckend sind insbesondere auch die gewaltigen Abbruchkanten in die Meerestiefe (drop offs). Die Meerestiefe schwankt dabei zwischen 200 und 1840m. Musste ich also hin…
Auf dem Weg zu den Bunaken stoppte ich allerdings nochmal fuer einige Tage in der Region rundum Tomohon. Einige Tage dort etwas Wandern, aber Wetter war super schlecht. Traf u.a. zwei dt. Pärchen (Anja/Markus aus Dresden, Ursel/Bruno aus der Pfalz). War auch mal wieder nett etwas länger in seiner Muttersprache zu kommunizieren 😉
Dann via Bus und Fähre (ca. 1h) von Manado auf die Bunaken. Ich wollte nicht unbedingt in Manado verweilen somit organisierte ich das alles in einem Tagestrip. Leider erstickt auch Manado in dem täglichen Müllchaos und somit gleicht insbesondere das Hafengebiet und die Bucht einem grossen Müllbecken. Durch die ständigen Gezeiten und Strömungen gelangt vieles leider auch an die Küste der Inseln und z.T. wird man sogar beim Schnorcheln und Tauchen vom Müll umringt/berührt – teilweise einfach schmerzlich mit anzusehen bzw. direkt live zu erleben.
Ich hatte mich von vorn herein ganz bewusst gegen die großen (Tauch)Ressorts entschieden und fand genau was ich wollte…neuer kleiner, erfahrener, gut ausgestatteter Dive-Shop zu einem sehr akzeptablen Preis. Keine anderen Touristen/Taucher…nur das Boot + Captain + mein Dive-Buddy…perfekt! Ab und zu neben uns die riesigen “Dampfer” der Ressorts mit 6-12 Personen an Bord! Mein Dive-Buddy (Nicholas) war fuer indonesische Verhältnisse ein eher seriöser und bedachter Typ, was ich allerdings bei dieser Art von Abenteuer/Sport durchaus als angenehm empfinde…hatte alles super funktioniert – terima kasih banyak!!!
Ein Highlight war u.a. die Begegnung mit “Pilot Whales” (sehr unregelmäßig dort!) die gerade am Morgen auf dem Weg zum ersten Dive-Spot in der Nähe unseres Bootes auftauchten. Wir waren ja allein auf dem Boot (also kein fixer nerviger Zeitplan!)…somit entschieden wir uns die prachtvollen Gestalten eine Weile aus der Nähe zu beobachten bzw. deren Treiben zu geniessen. Immer wieder ein wunderbares Gefühl solche Tiere aus nächster Nähe sehen, hören etc. zu können – pretty lucky! So kann der Tag/Morgen beginnen 😉 Somit ging es natürlich freudestrahlend und voll motiviert zu den letzten beiden Tauchgängen.
Gewohnt hatte ich in einem netten Cottage (Lorenso’s) mit Blick auf’s Meer und Mangrovenwäldern. Im Preis inbegriffen waren dabei drei Mahlzeiten pro Tag die mit viel Liebe zubereitet wurden. Frischester Red Snapper, Barracuda, Tuna, Makrelen, über Kokosnuss-Schalen geröstetes Ayam (Chicken), etc.
Die Unterkunft war ca. 25min per Fuss vom kleinen “Hauptdorf” (Bunaken Village) entfernt. Fuer Internetverbindung musste man ins ca. 15min entfernte “Bamboo-Cafe”. Komisch war noch mal wieder eine Kirche zu sehen, da Sulawesi ansonsten stark muslimisch geprägt ist. Aber der gesamte Nordwesten ist da eine grosse Ausnahme. Die ersten Tage waren die Unterkünfte der Anlage voll ausgebucht was feuchtfröhliche Abende/Nächte mit anderen Reisenden und Locals zur Folge hatte. Die Angestellten und andere Locals untermalten dies gekonnt mit ihrem wirklich beneidenswerten musikalischen Talent. Jeder kann jedes dort vorhandene Instrument (Drums, Ukulele, Gitarre etc.) spielen und dazu auch noch gut singen. Irgendwann war jeder irgendwie gefangen und lies den Körper und/oder die Stimme “einfach laufen”. Von den indonesischen Liedern gefiel mir eines besonders gut. Übersetzt lautet der Text in etwa: “Ich bin glücklich, obwohl ich wenig Geld habe. Statt traurig zu sein, lieber glücklich sein und diese Zeit genießen, in der wir gerade leben.” Ich denke, davon kann man sich wieder einmal eine gute Scheibe abschneiden. Auch wenn sie auf einer fuer UNS “tollen Insel” leben…die meisten haben wenig Geld/Mittel bzw. Möglichkeiten, können diese atemberaubende Unterwasserwelt gar nicht geniessen, weil sie sie noch nie gesehen bzw. live erlebt haben, z.T. können sie nicht mal schwimmen (wie übrigens eine sehr grosse Anzahl von Menschen des grössten Inselstaates – kein Witz!). Und dennoch haben sich die Leute – wie übrigens fast überall in Indonesien…zumindest meine persönliche Erfahrung wo ich bisher war – eine ungeahnte Lebensfreude gepaart mit (ehrlicher) Freundlichkeit und Herzlichkeit uns Fremden gegenüber bewahrt…absolut bemerkenswert!!!
Neben einigen netten Locals lernte ich u.a. auch noch ‘nen sympathischen Typen aus der Slowakei (Martin) kennen, der schon sehr ausgefallene/interessante Reiseziele die letzten 15 Jahre hinter sich hatte und m.E. auch sehr vernünftige Ansichten vertritt. We will stay in touch!
Ach ja, die letzten beiden Tage war auch noch eine hohe Ministerin aus dem Agrarministerium zu einem Kurzbesuch in unserer Unterkunft – super lustige Frau und ihr Mann. Was man so alles unter Wasser sehen/erleben kann ist auf den einschlägigen Web-/Tauchsites bestens dokumentiert. Kann ich absolut bestätigen! Insgesamt ein nettes Plätzchen zum abhängen für’ne Weile…allerdings eher für Schnorchel- und Tauchbegeisterte. Richtige (Traum)Strände zum rumliegen gibt es dort eher nicht bzw. verdienen diesen Status m.E. nicht wirklich.
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Categories : Indonesia
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