„Get together“ nach mehr als 20 Jahren…

27 10 2012

Juti, nach ein paar Tagen auf Caye Caulker war der Trip nach Hopkins (ca. 30km suedlich von Dangriga) angesagt, um den guten Olli und seine Familie zu besuchen.

Sodann am frühen Morgen via Fähre nach Belize City (ca. 1h) und dort dann via Taxi zum Busterminal. Hatte Glück, der entsprechende Bus nach Dangriga war grad abfahrbereit. Natürlich voll bis unter die Decke! Mir wurde der Sitz direkt hinter dem Fahrer zugewiesen…komischerweise war das der noch einzig verfügbare…warum wohl!? Die Bustour dauerte so ca. 2h über die Dörfer und durch etwas Regenwaldgebiet. Jepp, Regen gab es natürlich auch – reichlich sogar – und unser Fahrer war kein Kind von Traurigkeit. Er fuhr was ging und legte sich immer mit in die Kurvenfahrten. Die Strassen sind nicht immer ausreichend breit, sodass bei entgegenkommenden LKW’s oftmals kein Rucksack mehr zwischen die Fahrzeuge passte. Aber hatte ja zum Glück den „besten“ Platz gleich hinter dem Fahrer, sodass man das entgegenkommende Unheil immer direkt kommen sah und an einem vorbei poltern hörte…besonders Adrenalin-fördernd: die Kurvenfahrten…jeahhh…da wurde mir der freie Platz dann ganz schnell klar ;). Die Busse sind uralte amerikanische Schulbusse und würden bei uns eher als historische Wracks durchgehen. Aber alles gut gegangen…

Am Busterminal in Dangriga angekommen dann die Frage der Weiterfahrt nach Hopkins. Der nächste Bus wäre erst ca. 4h später gefahren. Mit im Bus war noch ein israelisches Pärchen, die ebenfalls nach Hopkins wollten. Ich sprach sie einfach auf ein Taxi-Sharing an und sie willigten ein. Wie der Zufall bzw. das Glück es wieder einmal wollte war der von uns angesprochenen Taxifahrer der Nachbar (Jay Jay) von Olli in Hopkins. Er betreibt abends ein indisches Restaurant und tagsüber fährt er Taxi – funny Kerl!

Nach ca. 45min Fahrt war es dann soweit…er setzte uns bei Olli ab…dem herzlichen Wiedersehen folgten die ersten Gespräche und viiiiiele Kaltgetränke ;). In diesem Zusammenhang lernte ich auch gleich seine Frau (Pamela) und Sohn (Aiman) sowie andere Locals (Tracy, Rich, Greg) an seiner eigenen Beachbar kennen. Dazu hatte ich gleich noch Kunden für die angebotenen Unterkünfte (Cabanas) mitgebracht. Das bedeutete fuer mich allerdings auch, das ich mir eine andere Bleibe suchen musste, da die zweite Unterkunft von einem Engländer (Paul) noch bis Ende November gemietet war. Egal, irgendwann zwischendurch machten wir uns via Fahrrad auf den Weg im Village, um einige Möglichkeiten abzuklappern. Jeder kennt jeden dort! Nach einigen Besichtigungen entschied ich mich fuer ein kleines (Mehrpersonen)Apartment „Seagull’s-Nest“ – Meer in Sicht- und Hörweite. Um einen herum Kids, Dogs und Chicken. Da low season waren keine anderen Guests im Apartment und verhandelte einen sehr guten Preis fuer ca. 1 Monat. My home sweet home…

       

Die Tage begannen (fast) immer mit…Sonne satt, also gleich raus und ab in den ca. 30m entfernten „karibischen Pool“ zum wach werden, vorher noch kurz Kaffeewasser aufgesetzt, um dann bei Rückkehr den morgendlichen Energiekick auf dem Balkon oder direkt am Strand zu geniessen…einfach grossartig!

Die ersten Tage erstmal etwas im Ort und Umgebung umsehen, Leute und die Besonderheiten kennenlernen. Erste interessante Gespräche über das Leben vor Ort und Belize allgemein. Hopkins ist ein sehr bekanntes Garifuna-Village. Um Hopkins herum entstehen nach und nach riesige Ressorts fuer wohlhabende ausländische Touristen. Diese bekommen vom normalen Leben dort i.d.R. nichts mit bzw. sind auch nicht wirklich daran interessiert, da sie all-inclusive versorgt werden. Es wurden bzw. werden auch ganze Ländereien von ausländischen Investoren aufgekauft.

Probleme auch in Hopkins sind z.B. hinsichtlich vernünftiger/stabiler Elektrizitäts- und Wasserversorgung, (Ab)Wasser- und Müllentsorgung, Recycling etc.. Auch (noch) wenig Bewusstsein bei vielen vorhanden…leider! Dazu auch noch, aufgrund der hohen Kosten, die limitierten Transportmöglichkeiten (wie schon bei Caye Caulker beschrieben) was den Aktionsradius ziemlich einschränkt, insb. auch fuer die nicht so wohlhabenden Reisenden. Alle Supermärkte/Shops sind, wie fast überall in Belize, in chinesischer Hand. Und es gibt (fast) immer nur ein „Standardsortiment“ was fuer die Einheimischen nicht mal preiswert ist. Aber es ist bequem und man verliert den Bezug zu den natürlichen/organischen Produktionsmöglichkeiten im Umfeld. Dazu wird jede Menge Plastik produziert. Welcome „western world“…

Olli’s Home ist auch gleichzeitig mit zwei zu vermietenden Apartments (sog. Cabanas) und kleiner Beach-Bar sowie Windsurfing-Verleih/Unterricht verbunden. Die Bar ist ein sehr beliebter Treffpunkt fuer Einheimische. Somit kommt man gut ins Gespräch.

Im Laufe der Zeit machten wir  u.a. auch zwei kleine Bootstrips. Einen im Dunkeln mit Motorboot um u.a. auch nach Krokodilen Ausschau zu halten (leider ohne Erfolg) und den anderen nach dem Verkauf eines kleinen gebrauchten Segelboots an einen Typen der ca. 10km vor dem Festland auf seiner eigenen Insel lebt (kein Witz!). In diesem Zusammenhang bauten wir parallel noch ein anderes Segelboot auf, um ihm den Aufbau praktisch zu erläutern und machten dann nach Verkauf einen kleinen Segelturn entlang der Küste. Neuland fuer mich…das erste Mal richtig mit einem kleinen Katamaran segeln…fun! Ach ja, Skat wurde auch gespielt. Mit Olli und seinem Kumpel „Lucky“. Auf englisch war ebenfalls ein Novum fuer mich, aber war gar nicht so schwer und machte ebenfalls sehr viel Spass.

        

Irgendwann zwischendurch war ich auch mal fuer knapp eine Woche ausser Gefecht gesetzt, da ich mich nach Kauf eines 5 Gallonen Wassertanks (braucht man als gefiltertes Wasser zum Trinken, Kochen, Zähne putzen etc.) verhob…Stich im Rücken und konnte nicht mehr aufrecht gehen oder normal sitzen…war echt kein Geschenk!

Wir machten auch noch einen Tagesausflug, um u.a. Ersatzteile, Werkzeuge etc. zu besorgen. Das gibt es nicht mal eben um die Ecke im Shop. Dafür gibt es einen ganz bestimmten Ort „Spanish Lookout“ in der Nähe von Belmopan (Hauptstadt, ca. 60km entfernt) der fast das ganze Land mit Maschinen, Baumaterialien, Werkzeugen, Werkstätten etc. versorgt. Dieser ist fest in der Hand von Mennoniten. Im Vergleich zum Rest von Belize eine „ganz andere Welt“…total geordnet, sehr gepflegt, streng religiös, Trachten etc.

Insgesamt…habe ich gar nicht viel unternommen….einfach super Ort zum relaxen. Die Kamera blieb auch zumeist ungenutzt. Wer Interesse an Belize, Hopkins bzw. Olli’s place hat, alle Infos finden sich unter folgendem Link (siehe auch Links Startseite).

In diesem Sinne, vielen lieben Dank an Olli und Pam fuer die jederzeit nette, herzliche Zeit und Unterstützung vor Ort. Ich ziehe dann erstmal etwas weiter…