A little „get together“of travel buddies
17 03 2013Nach einigen Geschehnissen und Gedankenspielen verließ ich Mittelamerika von Costa Rica via kurzem Stop in Los Angeles nach SO-Asien.
Auf dem Weg von Nicaragua nach San Jose stoppte ich noch einige Tage bei Playa del Coco, um dort das Tauchen an der Pazifikküste zu erkunden. Leider waren die Bedingungen, insb. die Visibility, jeden Tag mehr als miserabel, sodass ich dafür nicht bereit war Kohle auszugeben. Zumal es auch noch z.T. unverschämt teuer ist. Die Ecke war auch mehr Partyhochburg. Die Strände dort waren auch eher – nach meinem verwöhnten Massstab ich weiss – eher durchschnittlich. Sorry! Somit bestand eigentlich kein richtiger Grund fuer mich dort länger zu verweilen.
Ich machte mich dann von dort aus via Bus auf den Weg nach San Jose, um dort die nächsten Tage meinen Flug nach LA zu nehmen. In San Jose selbst hatte ich nicht viel gemacht. Irgendwie blieb die Begeisterung fuer Costa Rica insgesamt etwas aus, insb. nach der klasse Zeit in Nicaragua. Natürlich hatte ich nicht viel gesehen/gemacht in CR, aber mein sensitives innerliches Feeling, was zumeist sehr gut funktioniert – danke dafür!!!, sagte mir, dass dies nicht das richtige Umfeld/Land etc. derzeit ist. Ist schwer zu erklären. War kurzzeitig noch etwas erkältet (es war deutlich kühler und windiger dort) und verbrachte somit etwas Zeit im schönen Hostel und nähere Umgebung. Traf dort auch noch Joseph aus Granada wieder mit dem ich noch einen schönen Abend beim Libanesen in der Nähe verbrachte. Es lohnte sich! Man oh man…wenn die unfassbar hübschen Frauen/Girls um dich herum mehr als gekonnt ihren gesamten Körper schwingen lassen während du dort eigentlich das ebenso unfassbar lecker und vielfältige Essen zu dir nehmen möchtest. Letztlich entschieden wir uns mehr die Augen und andere Sinne kulinarisch zu verwöhnen, um dann die faszinierenden Bilder im Kopf mit dem gigantisch guten Essen in unseren Körpern zu vereinen/unterfüttern 😉
Im Zuge der Recherche von adäquaten Flugverbindungen von Mittelamerika nach Asien konnte ich noch einige Tage in LA verweilen. Besuchte dabei Alice und machte noch einmal einige erforderliche Besorgungen.
Dann von LA nach Bangkok via Shanghai (14h + 5,5h, puuhh danach biste echt platt!). Bangkok bietet als zentraler Hub gute Möglichkeiten die gesamten Regionen zu bereisen. Blieb allerdings nur knapp einen Tag in Bangkok, da ich mich (diesmal) doch eher für das Nachbarland Laos interessierte. Warum Laos??? Na weil ich es einfach mal ein Stück weit selbst sehen/fühlen wollte und weiterhin auch um mich mit ein paar Leuten die ich beim letzten Mal kennengelernt hatte zu treffen bzw. zu besuchen. Wir waren immer mal wieder über die letzten 1,5 Jahre in Kontakt.
Da ist zum einen der sich seit ca. 4 Jahren auf Wanderschaft (Zimmermann) befindliche Tilman – mein Namensvetter (damals in Argentinien/Iguazu getroffen) und andererseits ein sympathisches holländisches Pärchen, welches ich auf der Sea Cruise in Indonesien kennenlernte . Sie hatten damals beschlossen die Jobs zu kündigen, alles zu verkaufen etc. und auf Weltreise zu gehen, um irgendwo anders eine neue Zukunft nach ihren ganz persönlichen Vorstellungen zu gestalten. Tille war vor ca. 2 Jahren schon mal in Laos um fuer eine dt. Hilfsorganisation „Bambusschule“ bei dem Bau einer Schule mitzuhelfen und war jetzt auch wieder fuer ca. 4-5 Wochen eingeplant um bei dem Bau eines Krankenhauses in der selben nord-laotischen Region (Muang Ngoi) mitzuhelfen. Dieser Job sollte ca. 10 Tage nach unserer Ankunft beginnen. Es war also Zeit fuer ein schönes „get together“ in Laos 😉
Lies mir bequemer Weise vom Guesthouse in BKK ’nen Busticket direkt zur Grenze (Chiang Khong) für den nächsten Nachtbus (11h) organisieren. An Grenze per Boat auf die laotische Seite u. von dort eine 2-tägige rustikale Bootstour (Stop im nicht wirklich schönen Pak Beng) auf dem Mekong bis nach Luang Prabang, eine alte franz. Kolonialstadt in Laos. Traf mich dort mit Tilman im selben Guesthouse. Verbrachten einige Tage dort. Typische Tourihochburg, aber alles nett, übersichtlich, gut ablaufbar , well connected etc.
Ineke und Olaf haben im ca. 35km von Luang Prabang entfernten Ban Thapene in unmittelbarer Nähe zu den Kuang Si Waterfalls (googelt es und schaut euch die Bilder an – sehr geil/beeindruckend!) begonnen eine Butterfly- & Orchideenfarm aufzubauen. Das musste ich mir einfach anschauen und wer weiss ggf. ist ja was zu helfen/unterstützen etc. Also leihten wir uns ein Moped in Luang Prabang u. machten uns dann dahin auf, wo die spektakulären Wasserterrassen zu hause sind. Das Wiedersehen fand bei Mon’s kleinem Coffeeshop statt. Es war klasse und herzlich!
Die Besitzerin eine super liebe/immer lächelnde kleine Laotin die uns in der gesamten Zeit sehr gut versorgte. Ineke und sie machen wann immer es geht Sprachschule, d.h. englisch fuer Mon und Lao fuer Ineke. Wer sich schon mal mit phonetisch-basierten Sprachen beschäftigt hat, der weiss was das fuer eine Herausforderung sein kann!!! Fuer mich als Sprachlegastheniker sind diese Sprachen ein Buch mit…naja ihr wisst schon… Naja mal gucken…
Es war klasse dort, direkt am unteren Ende der Wasserterrassen war die Unterkunft von Olaf & Ineke. Keine Touristen, nur Locals und wir. Man konnte auf unserer Seite einfach die Terrassen Stück fuer Stück hochlaufen/-klettern und geniessen. Und das alles for free und ohne überfüllte Touri-Becken – echt geile Nummer!
Im Zuge der Besichtigung der sich im Bau befindlichen Farm und einigen interessanten Gesprächen hatten wir unserer eigenes kleines Projekt auf der Farm. Der kreative Bau einer kleinen Holzbrücke. Ausgangsbasis: nehmt einfach Das was dort in der näheren Umgebung an Holz zu finden ist und natürlich ohne „angemessenes“ Werkzeug. Nun gut, wir hatten ca. 1 Woche Zeit, da Tille ja dann nach Muang Ngoi musste. Aber gut, wir entschieden uns die Herausforderung anzunehmen. Mussten nach den ersten zwei Tagen dort nochmal nach Luang Prabang zurück, um etwas Papierkram für Tille zu erledigen. Aber machten uns dann am nächsten Tag wieder auf zurück, um unser kleines handwerkliches Projekt in Angriff zu nehmen.
Jeden Tag 6:30-7:00h raus aus der Doppelmatratze, rein in die stinkenden Arbeitsklamotten und ab zum gemeinsamen Frühstück bei Olaf & Ineke. Pennten diesmal in einer rustikalen Holzhütte bei einem der Arbeiter von Olaf. Dann ab zur Baustelle. Natürlich konnte ich größtenteils „nur“ assistieren, aber das hatten wir alles so ausgemacht und eine gute Arbeitsteilung gefunden. Ich konnte so auch einige handwerkliche Kniffe von Tille auflesen (PS: schade das ich in der Vergangenheit selbst zu wenig von deinem handwerklichen Wissen und tollen Holzarbeiten mitnahm, hätte mir/uns sicher sehr gut hier geholfen – sorry Dad!!! ;)). Mittagessen immer auf der Baustelle auf dem Boden mit den anderen Arbeitern und richtig spicy Food. Neben viel Schweiss der floss (waren immer so ca. 33-35 Grad) hatten wir auch immer mal wieder Spass. An den Abenden waren wir zumeist platt. Nahmen so oft wie möglich ein entsprechendes „kühles Bad“ und hatten tolle gemeinsame Dinner mit Local-Food und Locals.
Nach ca. 1 Woche harter Arbeit konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Olaf, Ineke, die Arbeiter und wir waren begeistert, genau wie gewünscht. Kein Stück von der Stange, sondern etwas kreativ und absolut handmade mit allem was die Natur rundherum zu bieten hatte!
Am nächsten Tag mussten wir dann (leider) los, da Tille einen Tag später in Muang Ngoi mit seiner Arbeit beginnen sollte. Also wieder ab nach Luang Prabang und dann von dort am nächsten Morgen via Minibus und Boat ins kleine abgelegene Village Muang Ngoi in Nord-Laos am Mekong-Nebenfluß Nam Ou gelegen. Beim Umstieg von Bus auf Boot trafen wir auf Paul (ursprünglich Deutscher, aber seit vielen Jahren Kanadier) der seit ca. 10 Monaten fuer die dt. Organisation dort beschäftigt ist. Wir hatten eine sehr schöne Unterkunft mit River-View bei der Familie wo Paul schon seit Monaten untergebracht war. Da ich diesmal nicht viel handwerkliche Hilfe beitragen konnte, ging ich zumeist meine eigenen Wege während Tille den Tag über arbeiten war. Trafen uns dann meist zu den gemeinsamen Mahlzeiten oder abends zum gemeinsamen Boule (Pétanque) spielen mit den Locals.
Im Laufe der Zeit lernten wir noch ein sympathisches deutsch/kambodschanisches Pärchen (Karsten, Rott aus Berlin) kennen. Machten noch verschiedene kleine Ausflüge, u.a. zu einer sehr interessanten Höhle bzw. Höhlensystem, die während des Vietnamkriegs von den meisten Menschen dort als Schutz und Unterkunft diente. Die Frau von unserer Gastfamilie wurde sogar dort geboren. Manchmal erschüttern schwere Detonationen das zumeist ruhige Treiben dort. Das sind die noch immer täglich durchgeführten Bomben-/Minenentschärfungen von vor über 40 Jahren.
(Anm.: Während des Vietnamkriegs war Laos neutral und es gab keine offizielle Kriegserklärung der USA an Laos. Dennoch führte die CIA mit einer geheimen von ihr selbst ausgehobenen Armee einen in der Öffentlichkeit bis heute unbeachteten Krieg. Der zu einem großen Teil durch Laos verlaufende Ho-Chi-Minh-Pfad war nur ein Teilaspekt im Kampf gegen den Kommunismus, so wurden über Laos bei den amerikanischen Flächenbombardements pro Einwohner geschätzte 2,5 Tonnen an Sprengsätzen abgeworfen. Daher gehört Laos zu den am schwersten bombardierten Ländern der Welt. Ein riesiges Problem von Laos sind die Blindgänger. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Von den mehr als 2 Millionen Tonnen an Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 530.000 Fliegerangriffen über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50 % des Territoriums betroffen).
Am fuer mich letzten Tag/Abend war auch zufällig das Dach schon so gut wie fertig und so wurde ein kleines Richtfest zelebriert. Es gab „frische Enten“ die ich lebend besorgen und durchs Dorf zu Schlachtbank tragen musste (einschliesslich Blut-/Innereiensuppe…bähhh!!!), gegrillte Buffalo-Skin und viel Bier/Schnaps. Nein sagen bzw. Ablehnung kennen die nicht! 😉 Und der Bürgermeister kam auch noch auf ’nen paar ordentlich gefüllte Gläser vorbei…funny Typ!
Nach einem Monat Laos verabschiedete ich mich aus Muang Ngoi wieder Richtung Luang Prabang, da zum einen das Visum abgelaufen war (ist grds. kein Problem zu verlängern) ich mich aber zum anderen fuer einen Flug Richtung Singapur entschieden hatte. Also ca. 1,5h per Boot bis Nuang Kiaw zurück und dann eigentlich via Bus geplant. Aber traf dort nochmal auf Karsten und Rott. Diese wollten die längere Rückfahrtsvariante via Boot machen und ich schloss mich einfach spontan an. Das hiess ca. 6h auf harten Holzplanken bis Luang Prabang. Unterwegs z.T. heftige Stromschnellen. Trafen uns dann nochmal am nächsten Tag zu einem gemeinsamen Abschiedsmal. In diesem Sinne…Khoop Tschai lalai & Laa Koon Laos!
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Kategorien : Costa Rica, Laos
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