Short excursion to hit „Toraja-Land“

30 04 2013

Im Hochland von Südsulawesi liegt die Region der Toraja (ca. 300km nördlich von Makassar gelegene Region um Rantepao), eines der bedeutendsten Altvölker von Indonesien. Insbesondere ihre Häuserarchitektur (tongkonan) gehören zu den Meisterleistungen einheimischer Holzbaukunst und ihre Totenfeiern zu den spektakulärsten Zeremonien die man im Inselreich erleben kann. Darüber hinaus reizt und fasziniert die grandiose, von Reisterrassen und Karstmassiven durchzogene Landschaft.

btw: Ebenso wie ihre Vorfahren leben die Toraja heute noch überwiegend von der Landwirtschaft, Nassreisanbau und gelegentlich von Kaffeeanbau. Grosse Bedeutung kommt der Viehzucht zu, allerdings werden Wasserbüffel und Schweine in erster Linie als (Zeremonie)Opfertiere und nicht als Nutztier gehalten. Sie spiegeln ebenso den Sozialstatus der Besitzer wider. Im Dorf als Fundament der Toraja-Gemeinschaft hat sich bis heute ein feudalistische Sozialstruktur (drei Klassen/Kasten) erhalten. Auch wenn das Toraja-Land heute in die indon. Verwaltungsstruktur integriert ist, so besitzen die Toraja-Fürsten noch umfassende, wenngleich lokal begrenzte Machtbefugnisse, die auf dem Gewohnheitsrecht basieren.

Soweit die Dinge die man hörte, gelesen hat etc. Das wollte ich mir natürlich mal etwas näher anschauen…

Ich hatte mich für die etwas komfortablere Reisevariante entschieden, d.h. von Bira zurück nach Makassar und von dort via Nachtbus (ca. 10h) bis Rantepao. Man hätte sich natürlich auch step by step auf der Ostseite Südsulawesis von Bira aus Richtung Norden durchschlagen können, aber das wäre mit etlichen Stops in weniger attraktiven Orten (mehrere Leute bestätigten das) verbunden gewesen. Jeder wie er mag und fühlt!

Ankunft war allerdings früh ca. 7:00 Uhr, sodass erstmal in Ruhe ankommen angesagt war. Nach etwas Erholung von Busfahrt erkundete ich etwas den Ort, ein paar Runden laufen, Orientierung bekommen, Infos sammeln etc. btw: Der Ort ist nicht unbedingt eine „Attraktion“ und/oder „Wohlfühlzone“. Naja, wollte ja eh mehr in der Umgebung unterwegs sein.

Natürlich wird man als Touri an fast jeder Ecke sowohl von seriösen als auch von (vielen) unseriösen Gestalten angequatscht, um irgendwelche Touren etc. zu buchen/kaufen. Das nervt natürlich irgendwann, aber bei solchen Tourihochburgen sollte man einfach darauf eingestellt bzw. vorbereitet sein, sodass ich meist mit einem „dankenden Lächeln“ erwiderte oder einfach ab und zu aus Spass mir mal die „tollsten Storys“ anhörte, um mal eine Preis-/Leistungsindikation zu bekommen. Kann ich manchmal echt empfehlen, insb. um zu wissen was so richtig schei… ist 😉 Ab späten Nachmittag dann durchgehend Regen…was sich so auch die nächsten Tage wiederholen sollte. Direkt neben meiner Unterkunft war ein Sportplatz, wo ein 2-tägiges Kirchenfest (die Mehrheit dort sind Christen) mit lauter Musik, Ansprachen etc. stattfand. Die tausenden Besucher hielten echt gnadenlos bei heftigstem Dauerregen, Gewitter etc. durch – Amen! Auch egal, war tagsüber nicht da und abends kratzte es mich zeitlich auch nicht.

Ach ja, die Opferzeremonien…diese finden unregelmäßig statt (nicht bei meinem Besuch) und sind definitiv nix für Leute mit schwachen Nerven. Da werden mal eben dutzende Büffel, Schweine etc. vor den Augen der glotzenden Meute auf bestialischste Art und Weise regelrecht abgeschlachtet bzw. „geopfert“. Die meisten Besucher kommen i.d.R. nur vorbei um sich dieses „Event“ anzuschauen bzw. auf Video festzuhalten. Für mich war es eher nebensächlich und stehe da auch nicht besonders drauf (wer will kann sich das tausendfach auf youtube reinziehen – Achtung: Brechreiz might be occur!).

Für mich standen eher die schönen Landschaften, einzigartigen Holzbauten und die oftmals in Felsen eingebettete Totengräber im Vordergrund. Daher machte ich mittels geliehenen Motorroller einige Tagestrips, insb. in den nördlichen (Bori, Lempo, Batutumonga, Loko Mata, Tikala) und südlichen Teil (Londa, Tilanga, Lemo, Makale, Tondon, Suada, Sangalla) der Region. Die ein dabei umgebene Landschaft ist wirklich wunderschön und lädt geradezu zum cruisen und wandern ein. Leider war das ganze nur bis nachmittags zu geniessen, da dann immer wieder heftiger, langandauernder Regen einsetzte. Somit fuhr ich meist früh los, stoppte irgendwo, wanderte ein bissel, genoss die schönen Aussichten, beobachtete die Bauern auf ihren Feldern von schattigen Plätzen aus und machte mich dann wieder auf den Rückweg. Natürlich kann man z.B. auch easy mehrtägige Touren (Übernachtung in irgendwelchen Villages) machen, aber das hatte ich diesmal nicht auf dem Plan.

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Ich hatte dennoch viel Spass und ein schöner (landschaftlicher) Eindruck bleibt in Erinnerung! Nach nur ein paar Tagen beschloss ich die Region zu verlassen und machte mich weiter auf den Weg gen Norden…

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Watching traditional boat building

24 04 2013

Ok, als nächste Destination hatte ich mir die ca. 250km östlich von Makassar gelegene Region um Bira ausgewählt. Einerseits um etwas in Wasser-/Strandnähe zu sein (immerhin befinden wir uns ja auf einer Insel!) und andererseits um mir mal die sich dort in der Nähe befindlichen traditionellen (Holz)Bootsbauten anzuschauen – die sogenannten Pinisi-Boats. Diese Art von Bootsbau existiert nur (noch) in Indonesien.

Die Fahrt via Kijang (Mini-Van) mit 10 anderen Locals dauerte lange/zähe ca. 8h (normal 4-5h), da wahnsinnig viel Verkehr, Regen und ein (fuer indon. Verhältnisse) langsamer Driver. Vor Abfahrt hatte ich mir noch kurz mögliche Unterkünfte rausgesucht und eine mit diesen übereinstimmende Empfehlung (Salassa GH) seitens meines Hostels in Makassar erhalten. Aufgrund der unerwarteten Verzögerung kam ich auch erst ca. 1.00 Uhr nachts an entsprechender Unterkunft an. Alles klopfen und anrufen half nix, es war irgendwie keiner da. Ich liess mein Gepäck erstmal etwas versteckt auf der direkt dazugehörenden Restaurantterrasse stehen und lief etwas herum, um ggf. noch was zum pennen zu finden. Aber um diese Zeit war natürlich alles stock duster und wie ausgestorben. Hmm, also wat machen? Ich fand noch einen offenen kleinen Strassenstand und genehmigte mir erstmal ein paar Kaltgetränke und ich beschloss kurzum die Nacht einfach auf einem kleinen Holzpodest auf der Terrasse zu verbringen. Machte mir noch ’nen Movie an und pennte dann irgendwann ein. Geweckt wurde ich dann morgens ca. 5.00 Uhr von Regen und Donner. Aber ich lag trocken! So ca. 7.30 Uhr klopfte ich nochmal und versuchte anzurufen…aber nichts!

Somit ging ich zu meiner zweiten Wahl (Sunshine GH) etwa 300m weiter, etwas auf einer Anhöhe gelegen mit geräumigen Zimmern, schönem Ausblick und Pool-Table. Etwas übermüdet sagte ich den dortigen sich beim Frühstück befindlichen Gästen Guten Morgen und begegnete der Eigentümerin (Nini). Mit ihrer Art und ihrem Lächeln  ging es mir auch gleich besser 😉 Später lernte ich noch ihre Tochter (Shine) und engl. Ehemann (Gevin) kennen. Darüber hinaus ’nen Australier (Peter) mit dem ich die nächsten Tage einiges zusammen unternahm. Er ist seit 15 Jahren regelmäßig in Indonesien und war grade dort, um eine Dokumentation über den traditionellen Bootsbau zu machen – funny Typ aber auch mit hartem Aussie-Akzent!

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Die ersten Tage leihte ich mir mal wieder ’nen Motorroller um etwas die Gegend zu erkunden. Mal alleine mal mit Peter. Er kannte ja das meiste eh schon war aber auch immer wieder auf der Suche nach neuen Dingen etc. Sehr angenehm! Einen Tag verbrachte ich u.a. in Tanah Beru, da dort das „Mekka“ des Bootsbaus ist. Boote und emsige Arbeiter sowie der Lärm und Geruch von Holzarbeiten soweit das Auge reicht. Lief überall mal lang, stoppte bei Arbeiten. Nur leider limitierten die beiderseitigen Sprachbarrieren eine tiefergehende Kommunikation zu diesem Zeitpunkt – sehr schade! Aber ich musste eigtl. gar nicht soweit fahren, da sich derzeit die echt riesigen Boote gleich in der Nähe des Bira-Hafens befanden. Man durfte sich auf und rundum der Baustelle frei bewegen und sogar „an Bord“ gehen um weitere Einblicke zu erhalten. Die Arbeiter kratzte das nicht, da immer wieder mal Fremde/Touristen dort gespannt/interessiert vorbeischauen. Wow – echt sehr imposant!!!

Zwischendurch vertrieb ich mir auch immer mal wieder die Zeit mit schwimmen, schnorcheln, relaxen, lesen etc. Oder auch mit ein paar Runden Pool auf der Terrasse mit Nini. Tauchen ging leider immer noch nicht, da weiterhin Ohrenprobleme und noch nicht voll auskurierte Erkältung etc..

Natürlich ging ich auch nochmal zum Salassa GH zurück, da dort das definitiv beste Essen in Bira zubereitet wird. Geführte wird es von dem charmanten Ehepaar Eriq und Shanti. Die Story mit dem auf der Terrasse pennen bei Ankunft war dann die nächsten Tage auch immer mal wieder ’nen Schmunzler wert. Immerhin bekochte und bemutterte mich Shanti anschliessend mit besonderem Elan!

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Mein letzter Trip führte mich mit Peter zusammen auf die vorgelagerte Insel Selayar, insbesondere um sich die dort ansässigen Schmiede fuer den traditionellen Werkzeugbau (Macheten, Äxte, Hämmer, Stechbeitel etc.) anzuschauen. Lernten noch einen netten Local (Faisal) dort kennen. Er sprach uns unterwegs einfach mutig an und erläuterte uns einige Dinge beim gemeinsamen Essen. Sehr netter Typ.

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Nach ca. zwei sehr interessanten und relaxten Wochen entschied ich mich zur Weiterreise gen Norden. Thank you very much for a nice time to Nini, Gevin und Peter 😉

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Indonesia…welcome back!

6 04 2013

Es hatte mir ja beim letzten Mal sehr gut in/auf Indonesien gefallen, sodass ich bereits damals beschloss irgendwann zurückzukehren, um insbesondere auch mal die i.d.R. weniger bereisten/besuchten Inselgruppen von Sulawesi, Molukken und (West)Papua zu besichtigen. Soweit die grobe Vision! Dabei immer zu berücksichtigen: Es sind einfach riesige Entfernungen und z.T. nicht gerade komfortable Transportverbindungen, das kostet Zeit und Ausdauer 😉

Also was lag näher als einen möglichen Direktflug von KL nach Makassar (z.T. auch Ujungpadang genannt – größte und bedeutendste Stadt in South Sulawesi) zu nehmen und sich von dort aus dann Sulawesi in Ruhe anzuschauen. Gesagt getan! Nach ca. 3,5h Flug über Singapur und Kalimantan/Borneo hinweg erreichte ich Makassar. Zwar noch nicht voll genesen aber dennoch gut gelaunt. Und dies blieb auch so…

Bereits direkt nach Ankunft fühlte ich mich gleich wieder richtig wohl…Sonne/Hitze satt, ein freundlicher und interessierter Taxifahrer, unzählige lächelnde Gesichter und die üblichen (netten) „Hello Mister“ Rufe begegneten mir auf den ersten Metern bzw. ersten Minuten. Die ausgewählte Unterkunft brachte mich dann nach Chinatown – ganz gut gelegen für die meisten innerstädtischen Aktivitäten. Die Fahrt vom Flughafen brachte mir dann auch gleich wieder die chaotischen Verkehrszustände zurück ins Gedächtnis. Darüber hinaus sieht, riecht und schmeckt man (wenigstens) deutlich was man dem Körper alles so an Dreck und Schadstoffen zumutet – ein Alptraum für jeden Öko! Für mich nicht so… 😉

Mein erster kleiner Rundgang durch die Stadt führte mich u.a. vorbei an der kilometerlangen Waterfront, einschl. unzähliger „Warungs“ (indon. Street Food Stalls) mit frischem Fisch und natürlich zum nahegelegenen „Fort Rotterdam“, dem quasi „Wahrzeichen“ bzw. DER touristischen Hauptattraktion. Ein Relikt aus der holländischen Kolonialzeit des 16. Jahrhunderts. Rundum das Fort und während des Rundgangs wird man auch immer mal wieder von verschiedenen „Tour-Guides“ angesprochen, die einem alles mögliche verkaufen wollen. Irgendwann nervt das natürlich auch mal und somit hätte ich fast die folgende Begegnung und die daraus entstandenen Bekanntschaften verpasst…

Ein ca. 20-jähriger Student kam auf mich zu. Als ich ihn kommen sah, dachte ich natürlich im ersten Augenblick…ooohhh, nicht noch Einer! Aber er sprach mich in gebrochenem Englisch sehr höflich an und machte mir schnell klar das er kein Guide o.ae. ist bzw. mir nichts verkaufen will etc. Stattdessen ist er Teil einer Gruppe Studenten die sich dort täglich treffen, um ihr Englisch zu verbessern bzw. zu üben, d.h. auf Touristen zugehen und sie in Gespräche verwickeln. Gute Sache, dachte ich! Er lud mich ein, die Gruppe kennenzulernen. Ich hatte keine Ahnung was mich erwartet, willigte aber dennoch ein und folgte ihm. Der „Unterricht“ war allerdings schon zu Ende und somit lernte ich noch zwei verbliebende Studenten kennen. Einer von Ihnen erläuterte mir nochmal das Konzept und versicherte mir sehr seriös/glaubhaft das keine bösen „Absichten“ und/oder irgendwelche Verpflichtungen dahinterstecken.

Der Vater des Konzepts bzw. der „Mentor“ dieser Gruppen ist ein stadtbekannter Typ „Mr. Lala“, der für viele so seine ganz eigenen Ansichten über das menschliche Zusammenleben, Religion, Politik, Völkerverständigung etc. hat und dies auch lebt. Ich lernte ihn nämlich im Anschluss an dieses Treffen kennen, d.h. die Gruppe lud mich auf einen Besuch bei ihm ein. Mir war schon etwas komisch, da ich keine Ahnung hatte wohin es ging, was mich erwartet etc. Aber ich war neugierig und hatte bisher einfach auch noch keine negativen Erfahrungen mit solchen gastfreundschaftlichen Angeboten in Indonesien gemacht – im Gegenteil! Auf dem Rücksitz eines Motorbikes düsten wir durch den dichten Verkehrsdschungel quer durch die Stadt.

Im Haus von Mr. Lala angekommen erwartete mich ein herzlicher Empfang von ihm persönlich, umringt von seinen aktuell vier Frauen (Polygamie ist grundsätzlich nicht verboten!) und etlichen Kindern sowie eine ständig kommende/gehende „Armee“ von Studenten. Ich hatte wahnsinnige Probleme all die Namen zu behalten – bis heute!  Er ist ein sehr charismatischer Typ der weiss was er will mit besten Verbindungen/Kontakten. Im Laufe des sehr netten/interessanten Gesprächs hatte er mir sogar u.a. angeboten umsonst in einer der (alten) Wohnungen seiner Frauen zu wohnen. Nach Besichtigung lehnte ich allerdings freundlich ab. Ausserdem wollte ich auch gar nicht solange in Makassar bleiben, sodass sich das alles auch nicht wirklich gelohnt hätte.

Die darauffolgenden Tage u. z.T. Abende verbrachte ich überwiegend mit den Studenten. Sie holten mich ab, fuhren mit mir wohin ich wollte und setzten mich dann wieder ab – for free! Kein schlechter Service fuer ein bissel Bereitschaft sich mit Ihnen zu unterhalten bzw. „Völkerverständigung“ zu betreiben. Ab und zu auch mal wieder bei Lala’s Haus vorbei  zum Essen/Quatschen und der (inaktiven) Teilnahme von ihm persönlich durchgeführten Englisch-Unterricht. Einen Abend lies ich mich sogar zum Karaoke-Singen überreden, da es im Rahmen eines Geburtstages war. Wie in den meisten SO-asiatischen Ländern stehen auch die Indonesier da wahnsinnig drauf und lassen sich richtig gehen. Naja, mein Ding ist es weiterhin nicht wirklich…

Einige Unternehmungen konzentrierten sich auf die Stadt selbst bzw. nahegelegene Ziele, u.a. nach Samba Opu (altes traditionelles Village) und dem alten/traditionellen Hafen von Makassar. Der schönste Ausflug aber brachte uns ins ca. 50km nördlich gelegene Leang Leang (interessante Karstlandschaft, Caves) und Bantimurung (Wasserfall).

2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 04 2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 072013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 09       2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 11 2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 24       2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 32 2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 36       2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 54 2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 57 2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 642013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 75 2013 Indonesia -  Sulawesi (Leang Leang, Bantimurung) - 672013 Indonesia -  Sulawesi (Makassar - Jum's Birtday) - 14       2013 Indonesia -  Sulawesi (Makassar - Jum's Birtday) - 15

Nach gut fünf Tagen Makassar wollte ich dennoch erstmal wieder raus aus dem Stadtgewimmel. Makassar ist riesig – nicht unbedingt von der Einwohnerzahl – aber es zieht sich wahnsinnig in die Breite und „absorbiert“ einen Vorort nach dem anderen. Die Verkehrslage ist zumeist chaotisch/nervig. Orientierung auf Anhieb auch nicht ganz so leicht! Insgesamt auch nicht wirklich schön, meiner Meinung nach.

Ich bedankte mich bei Lala und den Studenten mit der Aussicht auf Wiedersehen zu einem späteren Zeitpunkt. Durch die gemachten Bekanntschaften und gemeinsam durchgeführten Aktivitäten war es ein sehr schöner und interessanter Start in Indonesien. So kann’s weitergehen! Nun war aber endlich mal wieder Wasser/Strand angesagt… 😉

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Short stops to meet again and say „hello“…

1 04 2013

Wie schon kurz angedeutet verliess ich Laos per spontan gebuchtem Abendflug von Luang Prabang via Hanoi nach Singapur. Dies bedeutete allerdings auch eine etwas unkomfortablere Flugverbindung, d.h. mit overnight stay auf dem Flughafen von Hanoi, da ich Vietnam zu diesem Zeitpunkt nicht bereisen wollte und mir nicht extra ein Visum fuer Vietnam besorgen wollte. Ich erläuterte einer der netten Servicedamen in einem der Airport-Restaurants meine Situation (Connecting flight next morning) und sie verfrachte mich dann in den angrenzenden VIP-Bereich des Restaurants mit komfortablen Sitz-/Liegegelegenheiten, wo ich die Nacht ungestört mit Movies gucken und einigen kalten Getränken verbringen konnte. Ginge schlechter 😉

Im Laufe der Nacht kam immer mal wieder Flughafenpersonal vorbei, die sich aus der Küche und Kühlschränken for free bedienten, mich aber gar nicht bemerkten oder wollten. Dazu waren auch immer mal wieder komische Geräusche neben und über mir zu vernehmen…naja, letztlich waren es einige dieser kleinen haarigen nicht so gern gesehenen Tierchen, die dort nach Nahrungsresten suchten. Aber alles halb so wild, lies mich dadurch nicht wirklich stören. Am nächsten Morgen dann etwas übermüdet ab in den Flieger nach Singapur.

Warum Singapur again? Naja, ich wollte mal wieder meinen damals kennengelernten Kumpel Sai sehen und einfach mal ’nen paar Tage (nach Laos) relaxtes und kultiviertes Stadtleben geniessen, was ja sonst nicht unbedingt meine bevorzugtes Ziel ist. Zudem dachte ich mir dann auch gleich noch meine beiden Kumpels (Shimi & Steve) von damals in Kuala Lumpur zu besuchen (ca. 5h Bustrip von Singapur), um dann von KL aus (wieder) nach Indonesien zu fliegen.

In Singapur quartierte ich mich wieder im Stadtviertel „Little-India“ ein, da es mir dort ja letztes Mal sehr gut gefallen hatte. Diesmal allerdings in einer anderen Unterkunft die mir Sai empfahl. Das Wiedersehen war sehr angenehm und feuchtfröhlich. Ich fühlte mich gleich wieder sehr wohl in der Umgebung und Stadt allgemein. Es kam einem immer noch sehr präsent vor. Einfach klasse! Sai musste die nächsten Tage allerdings arbeiten und so sah man sich meist erst abends/nachts. Lernte aber am nächsten Abend u.a. zwei sympathische Mädels (Chiara/Italien, Beatrize/Spanien) im Hostel kennen, sodass wir ab und zu Dinge zusammen unternahmen. Alles sehr angenehm! Da ich das meiste „touristische“ ja schon letztes Mal „abgearbeitet“ hatte lies ich es eher ruhig angehen und beschränkte mich auf einzelne ausgewählte Spots. Zudem erwischte mich die Tage eine immer hartnäckiger werdende Erkältung (permanenter Wechsel von Aircondition und fast unerträgliche Hitze) die längere Touren einfach nicht wirklich zuliess.

Nach ca. 1 Woche Singapur machte ich mich dann per Bus auf den Weg nach Kuala Lumpur. Das Ticket hatte ich mir am Tag zuvor, im Rahmen eines interessanten/netten Spaziergangs durch das Arabische Viertel, besorgt. Die Bustour nach KL, inkl. Ausreise/Einreiseprozedere, war absolut unspektakulär.

Die Endhaltestelle in KL kam mir auch noch bekannt vor, sodass ich die ungefähre Entfernung und Preislage bis zu Shimis/Steves place noch kannte und somit die dort immer „lauernden/unangenehmeren“ Taxifahrer (+ deren völlig überhöhten Preise) eher zum weinen brachte. Letztlich musste ich dem Taxifahrer auch noch die letzten km erklären/helfen wo genau hin. Oh man! Naja, diesmal wusste ich es ja zum Glück ab bestimmten Orientierungspunkten…wenn ich mich da noch an die damalige Situation erinnerte als der Typ mich halb heulend und frustriert fast rausgeschmissen hätte, weil er die Adresse nicht finden konnte.

Egal, auch das Wiedersehen war wieder sehr schön – wie gerade letzte Woche. Es hatte sich bei der Unterkunft so gut wie nichts verändert, aber ihre Tour-Agency läuft immer besser und somit waren sie die letzten Monate sehr busy. Nun wurde/wird es saisonal ruhiger und wir hatten Zeit zum quatschen etc. Funny Story am Rande: Steve wird (als Gay) jetzt demnächst mit einer gut situierten muslimischen Einheimischen (sehr gute Freundin von Shimi) „offiziell“ verheiratet, um einfach sehr viele Vorteile (Visa, Steuern, Papierkram etc.) zu erhalten/nutzen. Dazu muss er auch konvertieren. Aber liebe Leute @home…das ist hier/dort nichts Außergewöhnliches, kommt oft vor und ist einfach nur ein „formeller Akt“ ohne seine Lebensgewohnheiten, Glauben etc. zu ändern. Natürlich sollte man einige traditionelle/kulturelle/religiöse Aspekte beachten, aber das muss/sollte man eh, wenn man dort lebt. Letztlich ändert sich es nur auf dem Papier!!! Also keine Panik…

Da ich in KL ebenfalls vieles das letzte Mal schon „abgearbeitet“ hatte, beschränkte ich mich auf das Kurieren der immer noch andauernden/nervigen Erkältung, einige erforderliche Besorgungen und die Vorbereitung auf den geplanten längeren Aufenthalt in Indonesien. Ich hatte herausgefunden das man bei der indonesischen Botschaft in KL ein 60-Tages Visum bekommen kann (im Gegensatz zum üblichen 30-tägigen Visa on Arrival) was dann auch wieder um weitere 60 Tage verlängerbar ist. Dies sagte mir natürlich sehr zu, da Indonesien einfach wahnsinnig gross ist und auch nicht in jeder Stadt ein Immigration-Office verfügbar ist. Somit kannst du ganz anders planen und brauchst nicht ständig über diese Formalien nachdenken und irgendwo hinhetzen. Gesagt getan, alles entsprechend vorbereitet und dann eines Tages früh morgens ab zur Botschaft…Antragspapiere abgeben, paar Fragen des Sachbearbeiters beantworten und dann…nächsten Tag abholen. Super easy! Wichtig ist allerdings, um nicht abgewiesen zu werden: Als Zeichen des Respekts in langer Kleidung dort in der Botschaft aufschlagen! Was bei 34 Grad outside nicht ganz sooo leicht/angenehm ist.

Kleine Story am Rande: Auf einer der Rückfahrten von der Botschaft hatte ich mal wieder ’nen ganz speziellen Taxifahrer in KL…Gewicht ca. 150kg, Vollbart, Turban etc.! Bevor ich einstieg klärte ich mit ihm die Destination und den Preis…alles ok…dachte ich! Die Karre war innen ’ne halbe Müllhalde und stank. Erste Aktion von Ihm war den gesamten Innenraum mit irgendeinem übel riechenden „Lufterfrischer“ zu vernebeln. Nach ca. 500m fragte er mich dann wohin ich denn wolle. Ich erläuterte es ihm ganz ruhig noch einmal. Entweder er verstand kein englisch oder wollte es nicht (was ich eher annahm!). Daraufhin wurde er – in Erinnerung des vereinbarten Preises – laut, unfreundlich und beschimpfte mich…soweit ich es interpretieren konnte. Er machte laute furchtbare Musik und nahm die Sprühflasche als Mikrofon und sang laut und grauenvoll mit. Zwischendurch fragte er mich immer wieder mit einem bösen Blick wo er denn hin soll etc. Ich blieb noch immer ruhig solange die Richtung des Fahrweges stimmte…zumindest soweit ich es erahnen konnte. Es stellte sich heraus das er keine Ahnung von der Zielregion hatte. Ich gab ihm immer wieder zu verstehen das er zu einem in der Nähe gelegenen, einem Taxifahrer eigentlich bekannten Bahnhof, fahren soll und ich ihm dann den Rest des Weges zeige. Zwischendurch fragte er mich auch noch ob ich hetero oder homo sei. Ich sagte hetero und er fing wieder laut an mich (und wahrscheinlich alle anderen Heteros) zu beschimpfen. Er fragte immer wieder wohin…letztlich verpassten wir eine der Ausfahrten die ich kannte und die ok gewesen wäre. Ich machte ihm das klar und er stoppte mitten auf dem Highway. Ich war in diesem Moment in „Alarmbereitschaft“ und wusste nicht was jetzt passiert. Ich wiederholte immer noch halbwegs ruhig die Phrasen. Er setzte die Fahrt fluchend fort und wir kamen dann irgendwann an eine Stelle die ich kannte und ich zeigte ihm den Weg. Er wollte alle 100m anhalten und mich rausschmeissen. Kurz vor Ziel sagte ich einfach Stopp. Natürlich stoppte er nicht. Letztlich bekam ich ihn zum Anhalten, sprang aus dem Wagen, schmiss ihm die Kohle ins Seitenfenster und lief ’nen paar Meter tief durchatmend zurück. Was fuer’n Vogel!

Nach ca. 1 Woche KL, vielen netten Gesprächen und des Kurierens der Erkältung machte ich mich dann per Taxi, Bahn und Bus auf den Weg zum Flughafen, um nach Indonesien zu fliegen. Indonesien ich komme, jeeaahh…

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